Sind wir doch ehrlich, niemanden von euch interessiert es, wie mein Berufsleben in den letzten Wochen verlief. Dann erzähl ich lieber, wie sehr ich mich auf den anstehenden Urlaub gefreut habe. Und wie ich die Zeit bis dahin rumbekam.
Man muss sich ja irgendwas einfallen lassen, um den Alltag abwechslungsreich zu gestalten: Ich war zum Beispiel Wasserskifahren. Mit einem Kumpel n paar Orte weiter. Neben den Jungs im Surferoutfit, die auf den Schanzen geflext haben, sah ich fast etwas langweilig aus, wenn ich "nur" einhändig fuhr. Spaß machte es dennoch, mit dreißig Sachen über den See zu kacheln. Obgleich man sich allzu schnell packen konnte, wenn man nicht aufpasste. Gehört wohl dazu, denn wenn die Leute am Ufer einmal geguckt hatten, konnte man sich die Kunststücke ja sparen.
Nachdem auch die restliche Woche vollgepackt war, begann ich ab letztem Montag endlich mit den Urlaubsvorbereitungen.
Dazu brachte ich auch meinen Laptop auf Vordermann, um euch auch unterwegs mit saftigen Blogposts versorgen zu können. Das dauerte jedoch etwas, der Gute weigerte sich nämlich notorisch, ins Internet zu gehen. Und war wenig hilfreich bei der Fehlersuche:
"Sollen wir online nach einer Lösung suchen? Tja, nichts gefunden. Müssen Sie wohl Windows neu installieren." Besten Dank auch. Nachdem ich die WLAN-Treiber letztlich doch auf das Gerät bekommen hatte und alles irgendwie in einen Handgepäckkoffer passte, flog ich also Freitagmittag mit einem meiner besten Kumpels nach Athen.
In Schönefeld durften wir uns erstmal mit den anderen Touris dick anstellen. Aber so ist man als Deutscher, wenn es eine Schlange gibt, stellt man sich da gefälligst an. Ryanair hatte uns eine Mail geschrieben, man solle sein Gepäck abgeben. Zuerst stand man an, um überhaupt ins Terminal zu kommen und dann war ich froh, dass uns der Einweiser sagte, das Abgeben gelte nur bei mehr als einem Handgepäckstück.
Die Plinsen hatten nur zwei Schalter offen, drinnen ging das Anstehen also weiter. Und die waren so überfordert, ich hatte schon ernsthaft Sorge, den Flug zu verpassen.
So aber gelangten wir mit meinem zum Bersten gefüllten Koffer und der (eindeutig zu großen) Tasche meines Kumpels unbehelligt durch die Kontrolle, kauften uns Wasser (für unverschämte 3€) und gingen zum Boarding.
Der Flug verlief entspannt. Die Sitze wurden konsequent vollgebucht, aber Maskenplicht gab es dann doch noch.
Wir landeten pünktlich in Athen, kauften Dinge des täglichen Bedarfs (Bier, Wodka, Sonnencreme) und machten uns schon einmal mit der Umgebung vertraut. Die erste Pita war auch schon drin. Und ja klar, am Abend gab es dann auch die ersten Drinks. Mit "die ersten" meine ich, dass wir den Voddy schon zu 3/4 leerten. "Naja", sagte ich meinem Kumpel, "die nächsten Tage werden dafür enthaltsamer". Er lachte.
Der Wodka lachte.
Meine miserablen Leberwerte lachten.
In den folgenden Tagen erkundeten wir dann die Stadt. Ich, wie der letzte Touri, mit Sonnencreme und einer dicken Pulle Wasser. Mein Kumpel war fünf Minuten draußen und schon braun. Das, liebe Leser, war diskriminierend. Meine Haut kannte nur zwei Farben, weiß und rot, die 25-32 Grad trugen dazu ihr Übriges bei. Die Aussicht vom Stadtberg und dem Berg neben der Akropolis (Tag 1) konnten sich trotzdem absolut sehen lassen. Genauso wie ich den Strandtag, nur dank Sonnenschirm erträglich, nicht missen mochte.
Athen hat viele Viertel mit Graffiti und schlecht beleuchteten Gassen. Aber das war urban und passte zum Bild, denn nicht nur die Menschen, nein, die ganze Gegend trug eine unfassbare Lässigkeit vor sich her. Ja, der Laptop und die anstehende Studienarbeit waren da etwas hinderlich, dennoch war ich schon nach zwei Tagen richtig schön in Urlaubsstimmung. Die allabendlichen Drinks (aua, Wodka) und die Jungsgespräche mannigfaltiger Art krönten das Ganze.
Ich freue mich richtig auf die, Stand jetzt, noch verbleibenden zwei Wochen und gebe damit zurück an die angeschlossenen Funkhäuser in Deutschland.