Sie werden sich persönlich darum kümmern, Commander! Diesmal wird uns niemand aufhalten.

Reden wir nicht über die dritte Welle (wann war die zweite eigentlich zuende?). Reden wir lieber über schöne Themen, wie den Frühlingsanfang, Sonne und Reisen. Spoilerwarnung: Ja ich war wieder im Urlaub.

Man könnte mir vorwerfen, ich hätte das Prinzip des Lockdowns nicht verstanden. Dem ist aber nicht so, mir war der Ernst der Lage durchaus bewusst. Ich sah daher auch keinen Sinn darin, mich mit 400 anderen dicken Deutschen um den letzen Quadratmeter am Ballermann zu prügeln. Spanien war ja kein Risikogebiet mehr und schon ein Tag später wurden unsere Landsleute da in Massen hingekarrt. Wobei man das natürlich auch als Chance sehen könnte, denn Spanier selbst und auch die Briten durften noch keinen Urlaub auf Malle machen. Das heißt, jetzt hatten wir die einmalige Gelegenheit, die Insel endlich ohne Konkurrenz annektieren zu können. Ha! Wobei, wenn die Geschichte eines gezeigt hat, dann dass es nie gut ausgeht, wenn wir irgendwas annektieren. 
Ich hatte aus dem letzten März einen noch offenen Flug in dieses Jahr umgebucht, in der optimistischen Einstellung bis Frühjahr 2021 sei schon wieder alles beim Alten. Ja, merkste selbst Richard... 

Jedenfalls, mein Flug sollte eigentlich nach Kreta gehen. Aber Kreta war zur Zeit auch nicht gerade neutraler Boden und steckte selbst auch im Lockdown. Ich hatte aber wirklich sehr wenig Lust, nochmal umzubuchen und änderte einfach nur die Destination ab. Für mich ging es jetzt nach Faro. 
Da wollte ich ja schon im November hin und diesmal ließ ich mich nicht davon abbringen. Die Fallzahlen in Portugal waren geradezu traumhaft niedrig, das Wetter schön und ich brauchte nur einen PCR-Test, um einreisen zu können. Das ließ sich ja organisieren. Ich musste beim Hotel direkt buchen, denn die Reiseveranstalter listeten die Region noch nicht. Also klickte ich eigenhändig die Flüge, den Mietwagen und die Unterkunft zusammen und fühlte mich fast selbst wie ein kleines Reisebüro.
So saß ich eine Woche vor Ostern - und bis zur letzten Minute zweifelnd ob das klappen würde - wieder einmal in einem Linienflugzeug. Ich hatte Glück und neben mir blieb eine Sitzreihe frei. Andernfalls hätte ich hier einfach weniger Beinfreiheit als in dem Motorflugzeug meines Kumpels gehabt, was schon irgendwie traurig ist. Aber jetzt auch egal, immerhin war ich nun endlich unterwegs. 

Der Flughafen in Faro war, anders kann man es nicht sagen, hässlich. Aber kaum hatte ich das alte Betongebäude verlassen umfing mich der Duft von Frühlingsluft und Blumen und ich fühlte diese Leichtigkeit, die ich immer auf Reisen hatte. 
Schritt eins war die Anmietung eines Mietwagens. Die ganze Prozedur streckte sich ein bisschen, da sich einer der Kartenleser spontan in den Feierabend verabschiedete, aber nach einer kleinen Weile hielt ich dann die Schlüssel in der Hand. Mit einem Toyota Logo drauf, yes, kein Fiat diesmal. Das war schon mal ein Upgrade. Die Schlüssel, die mich letztlich zu einem kleinen silbernen Yaris führten. Rückblickend kann ich sagen, dass er ein wirklich taffes Auto war, auch wenn ich da anfangs noch meine Zweifel hatte. Klar, so ein paar Macken haben wir ja alle, das Auto auch, aber der Yaris brachte mich immer zuverlässig über die Straßen Portugals. Und er hatte ein Bluetooth-Radio, also konnte ich unterwegs mein Navi und meine Musik über die Lautsprecher hören, das war ein großer Pluspunkt. 

Ich wohnte direkt in Faro und wollte von dort aus die Gegend in mehreren Tagesausflügen erkunden. Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel war mir anfangs aber genug und so beschränkte ich meinen ersten Tag auf den Check-In und eine ausgedehnte Wanderung durch Faros Altstadt. Die praktischerweise direkt neben dem Hotel lag und zu der es nur vier Zugänge gab. Verlaufen war damit quasi ausgeschlossen. 

Nachdem ich mir die Altstadt am ersten Tag nochmal angesehen hatte, ging es mit dem Yaris auf eine Tour durch die Gegend. Eigentlich wollte ich eine Fähre zur Ilha Deserta, einer Sandinsel direkt vor dem Festland, nehmen aber die fuhren wegen Corona noch nicht. Also fuhr ich selbst, zum Strand von Faro und erwischte eine Sonnenphase. Nicht unbedingt selbstverständlich, denn es war zwar recht warm hier, aber meist bewölkt. In der Sonne war es herrlich, denn trotz der straffen Antlantikwinde fühlte es sich schon nach Strandurlaub an. Kleine Notiz am Rande: Nach einer halben Stunde hatte ich mir den Nacken verbrannt. Irgendwie alles wie immer. Darum verbrachte ich den Nachmittag in einem Nachbarort von Faro und hielt mich nach Möglichkeit in den schattigeren Gassen auf. 
Die nächsten Tage hatte ich dann weniger Sonne, was vielleicht auch ganz gut war. Viel zu sehen bekam ich ja trotzdem. Meine Route führte mich am Atlantik entlang in die einzelnen Städte. Und dort jeweils an die schönsten Aussichtspunkte. Den Hafen und Strand von Albufeira, die Steilküsten von Lagoa und die Altstadt von Portimão. 
Die Fahrten selbst wurden auch von Tag zu Tag entspannter, auch wenn es auf der Autobahn manchmal echt windig war. 
Ich schaltete in diesen Fällen immer nervös die Lüftung ein, damit mich die Böhen nicht zu sehr aus dem Konzept brachten. Und ja, das war ungefähr so schlau, wie Musik anzumachen, wenn einem der Feuermelder zu laut ist. Aber so konnte ich einfach besser fahren.

Die Straßenverhältnisse waren annehmbar, wobei sie auf den Mautstraßen sehr viel besser wurden, sowie ich meinen Obolus in den Klingelbeutel geworfen hatte.
Am Donnerstag hatte ich meinen Coronatest, den ich ja für die Rückreise brauchte und am Freitag war der letzte, aber auch beste Tag. Ich hatte mich an der Küstenstraße voran gearbeitet und jeden Tag herrliche Spots, Strände und Altstädte gesehen. Am Freitag bleib nur eine Stadt übrig: Lagos. Diese hatte mit der Ponta da Piedade (Spitze des Erbarmens, welch ein cooler Name) die schönste Landzunge zu bieten. Hoch oben stand man und sah wie die geballte Kraft des Meeres eindrucksvoll gegen die Felsen schlug. An anderen Stellen konnte man fast bis nach unten gehen und selbst den Wellen zusehen. Ein herrlicher Anblick!

Doch irgendwann hatte ich mich sattgesehen, es zog mich noch an den Strand von Lagos und dann in die Innenstadt. Die Wanderung durch die Altstadt war auch deswegen etwas besonderes für mich, da meine Eltern vor 21 Jahren hier ihre Flitterwochen verbracht hatten. Umso schöner war es, jetzt selbst durch diese Gassen zu flanieren. 
Es war schon am späten Nachmittag, als ich mit Sagres den letzten Stopp erreichte. Etwas außerhalb der Stadt lag der südwestlichste Punkt Europas. Viel weiter konnte ich wortwörtlich nicht mehr und so starrte ich etwas melancholisch auf das Meer, bevor ich die ganze Küstenstraße wieder Heim nach Faro fuhr. Am Samstag um 12 Uhr saß ich wieder im Flieger und nahm eine ganze Menge Fotos wieder mit mir zurück nach Deutschland. Die schönsten davon möchte ich euch nicht vorenthalten. Ich wünsche viel Spaß beim Anschauen und hoffe, euch damit etwas von dem Ozeanfeeling nähergebracht zu haben:

Und zuletzt noch ein Designupdate! Ihr kennt sicherlich den Trend zum Darkmode, der mittlerweile auf fast allen Programmen Einzug hält. Nachdem bereits ähnlich große Webseiten wie Youtube oder Twitter diesen auch im Browser unterstützen wurde es für mich natürlich höchste Zeit, nachzuziehen. Daher gibt es RicFr ab jetzt auch im Darkmode! 
Der sollte automatisch aktiv sein, wenn euer Browser bzw. euer mobiles Endgerät es auch ist. Falls dem nicht so ist, oder irgendeine Seite noch mies aussieht, freue ich mich sehr über euer Feedback :)
Das Feature ist noch ein wenig in der Beta.