Wer ist wohl der Mistkerl, der sich erdreistet am Heiligen Abend, ein Live-Fernsehspiel anzusetzen?

Da ein Lockdown Light genau so wirkungsvoll ist wie eine Diät Light hat jetzt also wieder alles dicht. Ich bin meinem Vergangenheits-Ich dankbar, dass es schon die meisten Geschenke besorgt hat und ja, es ist endlich Weihnachten.

Wie versprochen wird das eine besonders weihnachtliche Episode. Also räuspern:
"Last Christmas, I gave you my heart...". Viel Spaß mit dem Ohrwurm!

Neben diesem Song, der sich ja wirklich wie ein Untoter jedes Jahr an den Charts sattfrist, gibt es auch noch eine ganze Menge mehr oder weniger liebgewonnener Bräuche, die selbst 2020 nicht tot zu kriegen sind. Die weihnachtlichen Filme und die Musik sind da sicher das beste Beispiel. Egal wie alt man wird, Rolf Zukowskis CDs gehen immer noch. Und auch Klassiker wie die Weihnachtsgeschichte oder „Hilfe die Herdmanns kommen“ stehen jedes Jahr wieder an.
Besonders schön finde ich auch den massiven Vorrat an Gebäck, den man sich unter dem Deckmantel der Adventszeit horten kann. Auch bei uns wurde fleißig gebacken und ausgestochen - für den ganzen Dezember waren wir versorgt.
Weniger cool ist bloß, dass man Stollen und Co. schon seit Halloween überall hinterhergeschmissen bekommt. Leute, die so ungeduldig sind, dass sie sich schon Anfang November die ersten Lebkuchen reindrücken, verballern bestimmt auch ihr ganzes Feuerwerk schon am vierten Advent. Nunja...
Sehr gut ist aber, dass man sich in der Vorweihnachtszeit ganz bewusst vornimmt, mehr Zeit mit seinen Lieben zu verbringen. Die Wochenenden waren daher, selbst für meine chaotischen Verhältnisse, sehr voll. Am ersten Adventswochenende kam ich sogar noch zu einer kleinen Reise, als ich eine Freundin und ehemalige Mitschülerin in Rostock besuchte. Ich freute mich, sie wiederzusehen und hatte ehrlich gesagt auch das Meer schon etwas vermisst. Außerdem gab es dort wenigstens einen klitzekleinen Weihnachtsmarkt in Warnemünde. Das war top, denn diesbezüglich war hier in Brandenburg echt nichts los.

Die gemeinsamen Besuche auf den Weihnachtsmärkten wurden also in die heimischen vier Wände verlagert. Andere bunkerten Klopapier, wir Glühwein. Über die anderen Wochenenden verteilt traf ich mich mit vier meiner besten Freundinnen jeweils auf einen Glühwein, hatte einen Skype-Abend mit ein paar meiner Kumpels und war noch einmal auf einem Rundflug über Berlin mit dem Kumpel, mit dem ich auch in Griechenland gewesen war. Also ihr merkt schon, ne Menge los.
Aber durch das Pensum und die Arbeit ging die Vorweihnachtszeit erstaunlich schnell vorbei. Die letzten drei Tage verbrachte ich im Homeoffice. Und auch wenn es mir viel schwerer fiel, mich zu motivieren, blieb es machbar. Ich schaffte gut was und der Endspurt ging schnell vorüber. 

Joa und jetzt ist er da. Heiligabend. Ich freue mich auf die Zeit mit der Familie, die dieses Jahr zwar nicht vollständig zusammenkommt, aber zumindest Stück für Stück besucht wird. Ich freue mich auf das ein oder andere Päckchen unterm Baum und unser traditionelles Weihnachtsessen. Und auf einen möglichst besinnlichen Ausklang dieses Jahres. 
Ich wünsche euch allen auch eine möglichst schöne Weihnachtszeit mit möglichst vielen eurer Lieben. Macht das beste draus und genießt die Zeit. Bis Sylvester!